Lewy-Körper im neuronalen Netzwerk (Symbolfoto)

Was ist die Lewy-Körperchen-Demenz?

Einführung

Lewy-Körperchen-Demenz, auch als Lewy-Körper-Demenz oder kurz LKD bezeichnet, ist eine relativ seltene Form der Demenz, die oft mit Alzheimer- und Parkinson-Krankheit verwechselt wird. In diesem Artikel werden wir uns näher mit der LKD befassen und ihre Symptome, Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten genauer betrachten.

Was sind Lewy-Körperchen?

Lewy-Körperchen sind abnormale Ansammlungen von Proteinen im Gehirn. Sie wurden erstmals vom Neuropathologen Friedrich H. Lewy entdeckt und sind charakteristisch für verschiedene neurodegenerative Erkrankungen, darunter die Lewy-Körperchen-Demenz. Diese Ansammlungen von Alpha-Synuclein-Proteinen können die Kommunikation zwischen den Gehirnzellen beeinträchtigen und zu vielfältigen neurologischen Symptomen führen.

Die Ansammlung von Lewy-Körperchen ist mit dem Verlust bestimmter Neuronen im Gehirn verbunden, die zwei wichtige Chemikalien produzieren, die als Botenstoffe zwischen den Gehirnzellen wirken (sogenannte Neurotransmitter).

Symptome der Lewy-Körperchen-Demenz

Die Symptome der Lewy-Körper-Demenz können vielfältig sein und variieren von Person zu Person. Zu den häufigsten gehören:

  • Fluktuationen im Denkvermögen und der Aufmerksamkeit.
  • Visuelle Halluzinationen, die realistisch und beängstigend sein können.
  • Bewegungsstörungen ähnlich denen bei Parkinson, wie Tremor und verlangsamte Bewegungen.
  • Schlafstörungen, wie REM-Schlafverhaltenstörungen, bei denen Menschen ihre Träume physisch ausleben.
  • Stimmungsschwankungen und Depressionen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen der Lewy-Körperchen-Demenz sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass sowohl genetische Faktoren als auch Umweltauslöser eine Rolle spielen können. Ein erhöhtes Risiko für LKD besteht bei Menschen, die bereits an Parkinson-Krankheit oder anderen neurodegenerativen Erkrankungen leiden.

Häufigkeit

Die Lewis-Körperchen-Demenz ist nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste Form der Demenz. Es wird geschätzt, dass es etwa 5-10% aller Demenzfälle ausmacht.

Diagnose und Differentialdiagnose

Die Diagnose der Lewy-Körperchen-Demenz kann eine Herausforderung darstellen, da sie aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu anderen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson oft fehldiagnostiziert wird. Ärzte stützen sich auf klinische Beobachtungen, bildgebende Verfahren und neuropsychologische Tests, um die richtige Diagnose zu stellen.

Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns sind leider kaum hilfreich für die Diagnose der LKD aufgrund der Ähnlichkeit zu anderen neurodegenerativen Erkrankungen wie der vaskulären Demenz.

Behandlung und Betreuung

Leider gibt es keine Heilung für die Lewy-Körperchen-Demenz, aber verschiedene Ansätze können dazu beitragen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Dazu gehören Medikamente zur Kontrolle der Bewegungsstörungen und der kognitiven Symptome sowie die Unterstützung von Therapeuten und Betreuungspersonal.

Fazit zur Lewy-Körperchen-Demenz

Die Lewy-Körperchen-Demenz ist eine komplexe und oft verwirrende Erkrankung, die mehr Aufmerksamkeit und Forschung erfordert. Sie kann das Leben von Betroffenen und ihren Familien stark beeinflussen, und eine frühzeitige Diagnose sowie die richtige Betreuung sind entscheidend. Wenn Sie oder ein Angehöriger Symptome aufweisen, die auf LKD hinweisen könnten, sollten Sie sich unbedingt an einen Facharzt für Neurologie wenden, um eine genaue Diagnose und angemessene Unterstützung zu erhalten. Für mehr Informationen zu den richtigen Ansprechpartnern bei einem Verdacht auf – oder einer bestehenden Demenzerkrankung – empfehlen wir Ihnen diesen Blog-Artikel sowie das innovative Angebot der memodio-App.

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