Wenn ein geliebter Mensch an Demenz erkrankt, können die daraus resultierenden Herausforderungen überwältigend sein. Doch Sie müssen diese Reise nicht allein bewältigen. Damit Sie sich immer vollumfänglich unterstützt fühlen, erfahren Sie in diesem Artikel alles über die wichtigsten Ansprechpartner bei Demenz.

Hausärzte und Fachärzte

Der Hausarzt ist in der Regel die erste Anlaufstelle, wenn gesundheitliche Bedenken oder Symptome auftreten und ist daher auch einer der wichtigsten Ansprechpartner bei Demenz. Er kennt die medizinische Vorgeschichte des Patienten und kann somit erste Anzeichen einer möglichen Demenz besser einordnen. Zudem kann der Hausarzt aufgrund seines breiten medizinischen Wissens andere Ursachen für die Symptome ausschließen, beispielsweise Wechselwirkungen von Medikamenten oder andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome hervorrufen könnten. Sollten sich die Anzeichen erhärten oder bleibt Unsicherheit über die Ursache der Beschwerden, wird der Hausarzt den Patienten an einen Facharzt überweisen.

Spezialisierte Fachärzte wie Neurologen und Geriater sind für die tiefgehende Diagnostik und Therapie von Demenzkrankheiten besonders qualifiziert. Neurologen beschäftigen sich mit Erkrankungen des Nervensystems und haben umfangreiche Kenntnisse über das Gehirn und seine Funktionsweisen. Sie können detaillierte Untersuchungen durchführen, die über das normale Spektrum des Hausarztes hinausgehen, um die Art und den Schweregrad der Demenz festzustellen. Geriater wiederum sind auf die Gesundheit und Krankheiten des älteren Menschen spezialisiert. Sie haben ein tiefgehendes Verständnis für die besonderen Anforderungen und Herausforderungen, die mit dem Alterungsprozess einhergehen, und können individuelle Therapieansätze für ältere Demenzpatienten entwickeln.

Der Hausarzt oder die Hausärztin kann eine sinnvolle erste Anlaufstelle sein.
Der Hausarzt oder die Hausärztin kann eine sinnvolle erste Anlaufstelle sein.

Fachkliniken und Memory-Clinics

Fachkliniken sind speziell darauf ausgerichtet, komplexe und detaillierte medizinische Untersuchungen durchzuführen. Patienten profitieren hier von einem interdisziplinären Team aus Ärzten, Therapeuten, Psychologen und Pflegekräften. Jedes Mitglied bringt seine spezielle Expertise ein, um sicherzustellen, dass die Diagnose präzise und die anschließende Behandlung optimal abgestimmt ist. Solche Kliniken sind oft mit modernsten Geräten und Technologien ausgestattet, die eine genaue Bildgebung und Analyse ermöglichen.

Memory-Clinics oder auch Gedächtnisambulanzen sind spezialisierte Einrichtungen, die sich ausschließlich mit Gedächtnisstörungen und kognitiven Beeinträchtigungen beschäftigen. Ihr Fokus liegt auf der Diagnostik, Beratung und Behandlung von Patienten und ihren Familien. Die in solchen Kliniken angestellten Fachleute sind oft auf Demenzerkrankungen spezialisiert und können individuelle Therapiepläne erstellen.

Pflegedienste und Heime

Mit fortschreitender Demenz kann die häusliche Pflege zu einer wachsenden Herausforderung werden. Pflegedienste sind in solchen Situationen oft der Rettungsanker für Familien und damit sehr wichtige Ansprechpartner bei Demenz. Sie bieten spezialisierte Betreuung und Dienstleistungen, die genau auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zugeschnitten sind, sei es Medikamentenverabreichung, kognitive Übungen oder Hilfe bei der täglichen Routine.

Wenn eine Betreuung zu Hause nicht mehr möglich oder sinnvoll ist, kommen Pflegeheime ins Spiel. Moderne Einrichtungen sind oft darauf ausgerichtet, eine warme, familiäre Umgebung zu schaffen, in der sich die Bewohner wohlfühlen. Spezielle Demenzabteilungen in Pflegeheimen sind darauf trainiert, mit den Besonderheiten der Krankheit umzugehen, und bieten den Patienten Sicherheit und Struktur.

Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen

Die Diagnose Demenz betrifft nicht nur den Patienten, sondern das gesamte Umfeld. Selbsthilfegruppen ermöglichen es Angehörigen, sich in einem geschützten Rahmen zu treffen. Sie können Erfahrungen, Ratschläge und Emotionen teilen, was oft dabei hilft, mit der neuen Situation besser umzugehen.

Beratungsstellen hingegen bieten professionelle Unterstützung. Sie informieren über die Krankheit, rechtliche Fragen oder Fördermöglichkeiten und vermitteln bei Bedarf an weitere Ansprechpartner bei Demenz wie z.B. spezialisierte Dienstleister oder Therapeuten.

Rechtliche Beratung

Demenz bringt oftmals rechtliche Herausforderungen mit sich. Wichtige Dokumente wie Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung gewährleisten, dass im Falle einer Entscheidungsunfähigkeit des Patienten die Angehörigen handeln können. Fachanwälte, die sich auf Familien- oder Erbrecht und speziell auf Fragen rund um Demenz spezialisiert haben, können wertvollen Rat und Klarheit in diesen oft komplexen Angelegenheiten bieten.

Gemeinsam die beste Lösung für die Betroffenen finden.
Gemeinsam die beste Lösung für die Betroffenen finden.

Welche Angebote gibt es in Ihrer Nähe?

Nach den wichtigsten Ansprechpartnern bei Demenz kann man u.a. bei der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. suchen. Sie ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Alzheimer-Gesellschaften, Selbsthilfegruppen und anderen Interessierten, die Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen unterstützen. Hier gibt es eine Suchfunktion für Ansprechpartner in Ihrer Nähe.

Auch der „Wegweiser Demenz“ des Bundesfamilienministeriums kann hier helfen. Es bietet umfangreiche Ressourcen und Unterstützung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen.

Zusammenfassung

Demenz stellt nicht nur für den Erkrankten, sondern auch für die Angehörigen eine Herausforderung dar. Es ist wichtig zu wissen, dass Sie nicht allein sind. Von medizinischen Experten bis hin zu Selbsthilfegruppen gibt es zahlreiche Anlaufstellen, die Unterstützung bieten.

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